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ASCHI ZGRAGGEN=ARCHÄOLOGISCHER DIENST KT. BE

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ASCHI ZGRAGGEN

Mir si ir Kafibar,z’Roggu im Kiöskli bim Sarkophag. Ufem Parkplatz schteit fasch echli verlasse und eleini e blaue Vou- Weh- Bus vor Firma König. Irgend e Witzboud het mit em Finger „Schatzgräber-Mobil“ uf die verdräcketi Heckschibe gschribe. Es isch Summer und ziemlich heiss. Die drei Manne wo ar Bar hange, si nid uf Schatzsuechi. Nei-- ! Si müesse einisch meh, uf Roggu, d’Bahnhofschtross go flicke. Au Johr s’gliche Theater, es ewigs Wärch wienes schiint. Die Schtross gseht ir Zwüschezyt us, wienes Pätschwörk-Chüssi wome em Wiehnachtsbasar am Schtang vom Froueverein cha choufe. Si si nid bsungers motiviert ihre schattig Platz z’verloh, die drei Manne. Es isch so heiss, dass me s’Bier i eim Zug muess abelähre wemes uftoh hett, wüu süsch d’Höufti verdunschtet. Es isch e drückti Schtimmig ir Kafibar. Ou em Pächter em Martin Glur, emne diräkte Nachkomme vom Ur-Gur isch das ufg’faue. Är isch ratlos,ou wüu die g’schpändeti Gratisrundi d’Schtimmig nid cha verbessere.
Luege mir einisch i die Chöpf vo dene Bouarbeiter ine.
Es geit ufs Ändi vom Monet zue. Moser Ürsu grüblet ar Zuekunft ume. Dr Dolce Vita hett nach däm Theater mit em Sarkophag nümm so rächt id Schpuur g’funge. Är füehlt sich zu höcherem Beruefe, hett d’Schtöu bim König küntet und isch nume no die Wuche mit Moser ungerwägs. Vom nöie Monet a goht dr Dolce Vita mit em Aschi Zgragge uf Schatzsuechi, irgendwo im Kanton Bärn.
Dr. Enzo Grabinelli isch sit einige Tage so schwär verliebt, dass är d’Heble vom Bagger nümm richtig im Griff hett. Das hett zu koschtschpielige Fähler bir Arbeit gfüehrt. Dr Big Boss vor Firma hett drumm dr Ürsu is Büro pfiffe und ihm klar g’macht, dass är dä Baggerfüehrer frischtlos uf d’Schtross schtöui, wenn dä no einisch e Seich ablöi.
So hocke die drei auso schprochlos ar Bar, vorem Gratiskafi.

Dolce Vita gseht sich i Gedanke uf ere deckte Grabigsschtöu Dräck schüfele und Sang pinsele.

Enzo Grabinelli isch mit sine Gedanke bir Laura und derbi was är ihre aus nöchschts chönnt choche.

Ürsu überleit, was är ,im dümmschte Fau, ohni sini zwe Hüufsgusline söu mache.“Sit dir fertig“? frogt er id Rundi und macht sech zwäg zum goh.

Uf dr Bouschtöu acho mache si sich sofort a d’Arbeit. En angeri Equipe hett bereits dr Schtrossebelag mit em Presslufthammer ufg’schnitte. Grabinelli chläderet i Bagger und loht los. Dolce Vita dirigiert si Koleg so, dass dä ou d’Bruchschtöu im Belag preicht mit de Schuflezäng.Si chöme guet vorwärts und schile mit eim Oug scho uf d’Uhr und ufe Fürobe. Vier Löcher hei si vom Belag befreit. Si si bim Föifte, bir Abzweigig is Gruenhouz. E chline Ruck geit düre Bagger. Dr Dolce Vita verrüehrt d’Häng. Dr Enzo wird bleich . . . . . . Die wo dr Belag glöst hei, hei nid suber g’schaffet, aber das interessiert im Momänt niemer.

Dr Enzo hett mit em letschte Schtück Asfaut es Schächtli vonere Schtigleitig,wo nid suber vom Belag glöst isch gsi, und e Schieber usegrisse. s’Chisbett ungerm Bagger wird langsam nass und scho gli git es e Wasserglungge ungerem Bagger wo gäng grösser wird. Dr Fürobe isch i wiiti Ferni grückt. Jetz muess die Leitig usbuddlet si und g’flickt wärde. Dr Schaller Fränzu, dr Ober-Wasser-Heiri vor Gmein geit vo Tür zu Tür das Malöhr im Quartier go verbreite. Summer, heiss und e Nomitag lang kei fliessends Wasser, e sone Seich! Wo si ändlech fertig si mit dere Büetz göh si hei. Es isch schtüu im Schatzgräber –Mobiu. D’Zuekunft isch dene drei Manne nid klar, aber d’Fouge vo däm wasserküehlete Nomittag chöi si sich uusrächne. Umschtändlech chnüblet dr Dolce Vita sis Händy us em Hosesack, suecht e Nummere und wartet ungeduldig uf d’Verbindig.“Bini Rocco Bassi, sälü Ärnschte, du hani eini Frog. Hani Gollege, ische eini grossi Seiche passiert und jetze de arbeitslos sofort, chasche du nid no eini gueti Grabi bruche, hette mite mire di Sarkpfhageli gfunge.Ische guete Gollegeli hette eini Ferrari die Garascheli unde ische gly eini Papa unfreiwüuig. Sooo??, maggen i,sägen i Grazie vüu vüu Mou. Bische guete Cheibe Aschi“. S’letschte hett dr Telefonpartner nümm g’hört, wüu dr Roggo sis Händy blitzschnäu abgschtöut und i Sack gschtosse hett. Jetze packt är si Arbeitskolleg,schüttlet ne und umarmet ne.“Enzo, Chopfe nide lo hange,hani eini Tschob für di. Chasche mite mir Schatzeli sueche mit Ascheli vo Bäregrabe, weische immere troch, geini Schtress, und . . . . vellicht einisch riich und berüehmte wenn vieli Goudschtückeli funge.

Moser Ürsu loht dr Radio a. Es louft grad dr Schwan vom Gölä. Är isch erliechteret, dass sich das Problem vo eleini glöst hett. Är schtüret d’Kafibar vom Glur a,wüu är fingt, dass me das sött fiire. Sini Mitfahrer hei nüüt dergäge, wüu si beid zäme ou i Feschtluune si. Dr Tinu Glur schtuunet nid schlächt, wo die drei lachend und gröhlend zur Tür inechöme. Mosers Ürsu bschtöut e Rundi Cüpli zur Feier des Tages.Si hei enang noni zueproschtet gha, wos Händy vom Bouleiter lüütet.“Jo Herr König, säubverschtändlech,i has gseit g’ha. Mir si bereits uf em Heiwäg. Jetze näh mir afe no es z’Vieri,schliesslech isch das üse letscht Arbeitstag aus Team“.
Häppliwiis erfahrt jetz ou der Nachfahr vor Familie Ur-Gur, was a däm Nomittag im Dorf vorne gloufe isch.
Dolce Vita lütet churz är Rosella a und informiert se drüber, dass und werum es hüt chli schpöter wärdi mit em heicho. Dr Enzo händlet sinere Laura und nume grad dr Barkiiper Martin isch echli verwunderet wo nach öppe ere Haubschtung e rote Ferrari ufe Parkplatz fahrt und sich d’Fahrere , e hübschi, schwangeri Blondine zu de Bouarbeiter ad Bar setzt.
Dr Urs Moser macht sich eleini mit sim Schatzgräber - Bus ufe Heiwäg und überloht die italiänischi Goudgräber – Konekschen em Schiksau.Är hett hütt mit sire Familie no e Besichtigungstermin im Nochberdorf. Es geit um enes günschtigs Eifamiliehuus im Grüene.
D’Wuchene zieh is Land. Es geit aues wieder normau. Mosers hei das Hüsli kouft und bereite sich ufe Umzug vor. Mit de nöie Hüufsgusline hett sich Urs
aklimatisiert und si si aus Team scho fasch glich erfougriich wie vorhär.

„Archäologische Dienscht vom Kanton Bärn, Büro Zgraggen, mi Name isch Doris Schneebärger, Grüessech“.
„Liechti, grüessech Frou Schneebärger“, hani gseit,“chöit dir mi mit em Herr Zgraggen verbinge „?
„Dr Herr Zgraggen isch grad ufere Grabigsschtöu i de Bärge und isch nume über sis Händy erreichbar und die Nummere darf ig öich nid usegäh, aber är lüütet am Morge und am Nomitag einisch is Büro a, denn chan ig ihm säge, är söu öich zurugglüüte“.
„Das isch guet eso, merci vüu mou“, hani gseit und bimne Kafi uf das Telefon gwartet. Nie im Läbe hätt ig erwartet, dass öpper würdi zrugglüte, aber es Kafipöiseli hani grad gäbig chönne bruche. I bi fasch echli erchlüpft, wo mis Händy hett afo surre und sich langsam ufem schieffe Tisch umebewegt hett.
„L-Liechti“,hani überrascht is Mikrofon g’schtammlet wüu i d’Nummere ufem Display nid kennt ha.
„Zgraggen im Ussedienscht,i söu öich alüüte, hett mir d’ Sekretärin gseit. Sit dir öppe däh wo do die „Röibergschichte“ us der Ischzyt schribt“?

„Genau dää bini,und i hätt do no es paar Frooge wäge däm Schnidejoch. Im Internet hani gläse die Funde sigi ä grossagleti Bschissaktion,wie d’Söiligrippe.Heit dir dört tatsächlech Pfile Schueh und Hose g’funge“?

„Nid nume das, hütt hett dr Grabinelli vo Langetau öppis bsungerigs sondiert.Mir si grad derbi das Objekt usez’loche usem Iisch. Nüüt vo Bschiss Herr Liechti, dir heit rächt gha mit öine Gschichte. Chömit doch einisch do ueche cho luege, wie das usgseht“.

„I chume gärn cho luege,fingt me de das Schneefäud guet ? I bi drumm nümm so guet z’Fuess,sit mim Schlegli. S’Abeloufe macht mir e chli Müei, hettes dört irgendwo e Hütte zum übernachte“? Frogeni mi Telefonpartner.

„Aues keis Problem“, seit der Herr Zgraggen,“ mir hei es paar Gonteiner zum Schlofe, Choche und Schribarbeite erledige do ueche g’floge, für öich isch do no gnue Platz. Zum uecheloufe gibeni öich e Praktikant mit, dä weiss de wo düre und pressant hett dä’s beschtimmt nid .Machit e Termin mit dr Frou Schneebärger ab. Abe chöit dir de mit mir mit em Heli“.

I ha mit dr Frou Schneebärger e Termin abgmacht und mi de am Morge vomne sunnige Mittwuch mit däm Praktikant, em Kari Dörfliger, ir Länk am Bahnhof troffe. Mit em Poschtouto simer bis uf d’Iffigenaup gfahre.Mir hei dört üses Gepäck deponiert und g’hoffet, dass dä Heli de das Züg ou rächtzytig uechebringi.

Läck isch das uecheggange.Gröuhaude vom finschte. I ha mi afo froge, öb das würklech e gueti Idee sig gsi, das Schnidejoch go z’bsueche.

Dr Kari isch mit sim Gschäftsnavi vorusträppelet, hett au zäh Meter zrugg gluegt und nochegfrogt öb ig no noche mög. Mäge hani scho lang nümme, aber d’Ussicht ufene persönechi Begägnig mit mim Schnidi hei Bärechreft i mir gweckt.

D’Sunne isch nümm lang am Himmu g’schtange wo mir ändlech bim Lager si acho.

Mir hei aui begrüesst und heinis es riichhautigs Z’nacht abem Grill vom Dolce Vita lo schmöcke.Nachere usgibige Kafirundi, hei mir üses Gepäck im Schlofconteiner iigrumt und heinis zum schlofe z’wäg g’macht.

I ha guet g’schlofe was ou keis Wunger isch gsi nach däm Dippu vom Nomitag.
Woni ändlech us mim Schlofsack füregrooget bi gsi, hani mi ir Gantine zum z’Morge a Tisch häregmacht. Vo mim Platz uus hani e prächtige Überblick übers ganze Schneefäud g’ha. D’Schnarchäloge (Schneearchäologe), si scho dusse ufem Schnee gsi und hei wie die wüude buddlet. Scho geschter am Obe hett me se chumm ab däm Iischbitz abebrocht. Es hett se verruckt wunger g’noh,was dä Grabinelli do gsondiert hett. Nachem zwöite Kafi hett mi dr Aschi Zgraggen uf der Grabigsschtöu umegfüehrt, hett mir zeigt wo si was heige gfunge g’ha und was do obe für Wärchzüg bruchi zum archäologisiere.
„Weisch ,und mängisch näh üs die cheibe Turischte das Züg eifach ewägg ,schtöues deheime ufs Büffée und üs göh wichtigi Bewiise für d’Erforschig vo däm Passübergang verlore“. Erklärt mir dr Aschi .I dere ganze Zyt woni do mit Aschi uf der Grsabigschtöu umgeg’schtiflet bi hett dr Grabinelli wie ne wüude mit sire Schtange im Schneebitz umg’schtocheret.

Plötzlech goht es riese Freudeg’hüül los. Praktisch glichzytig wie dr Grabinelli uf ene neue Fund g’schtosse isch, hei d’Schneeschufler ihres Objekt freigleit g’ha.
„Aschi, Aschi mir heine gfunge“, hei si aui grüeft und derbi e Fröidetanz ufgfüehrt wie d’Indianer im wüude Weschte.Grabinelli hett si Schtange abgleit und mit de blosse Häng nach sim nöie Fund grabe.
Gäge Obe, wo d’Sunne zum Fürobe hinger der nöchschte Bärgchetti verschwunde isch,hei sich aui zum z’Nacht ir Gantine troffe. Es hei sich aui dra g’wöhnt g’ha. Z’Mittag und z’Nacht gittes gäng öppis abem Grill.So hei si dr Dolce Vita sinnvou beschäftigt, ohni dass si bsungers hätte müesse ufne ufpasse. Hütt hett ärs sine Kollege aber einisch so richtig chönne zeige.

„Schtiik, Schtiik, ganz früsch vom Gletschermandli“, hett är grüeft, wonär mit der erschte Platte Grillfleisch isch zur Tür iecho. Es hett ne nid so rächt möge schmöcke de Angere. As Chnoche und Skelett bärge si si sich g’wöhnt gsi. Aber dä Gletschermaa isch no fasch ganz binang gsi,und mit Liiche hei die Meischte no kei erfahrig g’ha. Nohdisnoh si si aber glich uftouet ungerem Iifluss vom Sekt, wo dr Aschi g’schpändet hett und hei die Fleischplatte glährt.

Wüus dr Ötzi scho git,hei si däm Mandli vom Schnidejoch eifach „Schnidi“ gseit. Es si Manne gsi wone g’funge hei .So hei si ganz eifach aagnoh dass die Gletschermumie ou e Maa sig. Erscht die gnaue Ungersuechige hei de das ou beschtätiget. S’Bsungerige a däm Mandli vom Schnidejoch isch gsi, dass är e sitzendi Hautig hett g’ha und sech i sine Häng e Iischpicku us der hüttige Zyt befunge het.

Was aui Glehrte wäutwiit vor unlösbari Problem g’schtöut hett isch d’Tatsach gsi, dass uf däm Iischpicku dr Name vom Bsitzer g’schtange isch, nämlech „Markus Furter, 4900 Langenthal“.D’Uswärtig vor Schrift und em Schriftgrund,hei fürebrocht,dass dä Name miteme handusüebleche wasserfeschte Edding, uf ganz gwöhnlechs Molerabdeckbang us der Migros gschribe worde isch.

„Liechti , und jetz bisch du dra“, hett dr Aschi gseit und mit em Finger uf mi zeigt. „Du bisch dr einzig wo dene g’schtudierte Gringe cha e Tipp gäh, wie dä Picku vom Furter isch is ewige Iisch cho“.

Im hingerschte Egge vor Gantine hett Grabinelli zur gliche Zyt si nöischt Fund ungersuecht. Es isch e Tontopf gsi, gfüut mit Gäudschtückli.

Grabinelli hett die Münze jetz nach Grössi und Prägig sortiert und vor sich ufem Tisch platziert. Sini Ouge hei glüchtet derbi.Schliesslech si die Lüüt wo dä Topf verlore oder vergrabe hei, nämlech d’Römer, irgendwie um sibehundert Egge ume sini Vorfahre gsi.

Nachere churze Nacht und eme usgiebige z’Morge, si mir i Heli iigschtige.
Üse Rückflug isch nume churz gsi. Schnidejoch – Iffigenaup und vo dört mit em Poschtouto zrugg zum Bahnhof Länk. Dört hani mi vom Aschi Zgraggen verabschiedet und är hett mir nachdrücklech as Härz gleit, s’Nöchschte Mou nümme so us’gfaunigi G’schichte z’schribe.