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11.* UR-BÄR

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UR-BÄR

Woni ufe letscht einisch mit mire Tochter zäme uf em Garaschevorplatz ds Uuchrut zwüsche de Verbundsteine füregchrauet ha, fallt nis es säutsams Objekt i d Finger. Es gseht uus wiene Stei, gformt wiene Bohne. Was liit da necher, aus dr Link z schlaa zure versteinerete Bohne us dr Urziit. Um dere Sach ufe Grund z ga, hani de mysteriös Fundgägestand umgehend zum Kurator vom hiesige Museum z Langete bbrocht. Gwitzt dür d Erfahrige vo de Roggwiler i Sache archäologische Fund mit dem Sandschteisarkofag het sich dr Kurator vom Museum umgehend mit em Ärnscht Zgragge, em Leiter vom archäologische Dienscht vom Kanton Bärn i Verbindig gsetzt. De het sich z erscht nid so rächt für sone versteinereti Bohne möge erwärme, uf guets Zurede hi het er sich du doch no bereit erchlärt, emau e Blick uf di verheissigsvolli Bohne z wärfe.
I han e Termin übercho, ame warme Summertag im Juli am halbi drü.
D Erläbnis bi däm Bsuech muess i äuä nid neecher beschribe, nume churz erwähne: Zgraggenaschi isch cho, het gluet, di Schteibohne beschnupperet u isch de schlagartig i häui Uufregig graate. Sis wiise Hemli het innert wenige Minute grossi Schweissfläcke becho u di gschtreifleti Gravatte isch i aui Richtige gfloge. Ds Ergäbnis vo dere Ungersuechig isch gsii, dass no am gliiche Tag bir autbekanntem Bou-Ungernähmig Chönig ds Telefon wiederumi Sturm glüütet het. No zur sälbe Stung het di üüs wohlbekannti Boutruppe, bestehend usem Moser-Örsu aus Polier, em Enzo Grabinelli aus Baggerfahrer u em Rocco Bassi, genannt Dolce Vita, hurti de Bagger uf e Tiefgänger packt u si mitem blaue VouWee-Böss im Haldeli ufkrüüzt.
Ganz gnau han i em Zgragge müese de Fundort vor Bohne erchläre, woruf er du Stöödli i-gschlage, Markierschnüer gschpannet u mit Lüüchtfaarb Striche u Chrütz ufe Bode gmalet het. Denn stigt us Grabinellis Baggeruuspuff di üüs wohlbekannti Disurouchwouche uf u üse Garaschevorplatz verwandlet sich unger de Ouge vo de entsetzte Haldelibewohner flugs ine Archäologischi Uusgrabigsstätt. Meter um Meter buddlet sich Grabinelli i d Töiffi, Holt Laschwagewiis Tonschärgi a d Oberflächi. De Dolce Vita het chum me Zit, d Häng im Hosesack lo z rueie, ds einisch mau de Mosergiele abgschtoubete Chinderschüfli isch scho lang düregripset u verbroche u vom Zgragge dür ne richtigi Archäologe-Chöue ersetzt worde. Nume, d Bohne bliibt di einzigi ihrer Gattig u de Füür-Ifer vor Grabig sinkt langsam i sich zäme wienes urzitlichs Stroufüür, entfacht dür en unvorsichtige Urblitz. Si üsi drei Schaffer mitsamt dem arme Zgraggenaschi wieder einisch meh ame veritable Urbär ufgsässe?
Doch du chunts de angersch: Ou de Schtapi vo Langete het vo dere versteinerete Bohnegschicht ghört, und wöl er entfärnt demit mues rächne, i irgend e Verbindig mit em Urbär im Schteisarkofag vo Roggu pbracht z wärde, interessiert är sich näbebi ou no für di archäologische Funde ir Gägend. Ou är het bim Uuchrut jäte im Schtapigarte so sältsami Gebilde gfunge, Bäredräck nid unähnlich, aber ou versteinert. Laborungersuechige ir Chuchi vom Schtapihuushalt hei du ou tatsächlich e gfährlich höche Ghalt a versteinereter Lakrize, em konzäntrierte Saft vom Süessholz ergäh. Es bestoht kei Zwiifel: es handlet sich um urzIitliche Bäredräck.
Doch zrüg zur Uusgrabigsschtöu im Haldeli: Schüst i däm Momänt, wo de Schtapi mit sim ganze Rösslischpöu uf der Usgrabigsstätt erschint, förderet em Grabinelli si Baggerschufle di letschti Ladig Tonscherbi a Tag. U da derbi liit e Tonchrueg. Süüferli lüpfe Moseröörsu u de Dolce Vita de doch wärt- u gheimnisvoll ussehendi Findling us dr Schufle u schtöue ne uf e Bode.
Jitze chöit Dir nech sicher vorschtöue, was passiert:De eilends per Handy uufboteni Archäologezgragge het sich per Longline vom eigens dr Archäologische Uusgrabigsstätte Region Oberaargou zueteilte Superpuma vor Schwizer Luftwaffe diräkt ir Uusgrabigsgruebe lo absetze. Unger de erwartigvolle Ouge vo Moser, Grabinelli u Dolce Vita, em Stapi u sim Rösslischpöu u natürlich de immer no gschpannt zuluegende Haldeli-Bewohnerschaft zückt de Chefarchäolog si chlin Archäologe-Meissel u de chlin Archäologe-Hammer u chlöpflet süüferli de Dechu vor Amphore. Mit eme liise klicke verschpringt das Chliiod i tuusig Splitter, was dem arme Zgragge e archäologische Riisesüfzger entringt und ihm vo de andächtig zuluegnde Gmeind vorwurfsvolli Blicke iitreit. Bsunders de Dolce Vita, iigedänks vo dem damalige Zämeschiss wäge de verchotzete Schteitrue z Roggu chas sich ere gflüschterete Bemerkig i Grabinellis Ohr nid enthalte: „Hetters nid uufpasst, aus kabutt, dä Gschtabi...“
De Zgragge het sich aber bald wieder gfasst u gugget erwartigsvoll ids Loch vor Amphore. Dinne klimpere Schteinli, gformt wie Bohne, woner uf Dolce Vitas Naselumpe usläärt. Klingelnd risle di versteinerete Bohne us der Amphore u böude uf em Naselumpe exakt d Umrisse vome Urbär. De Zgragge isch begeischteret, cha aber schösch im Momänt ou nid vöu demit aafaa. Mit viel Watte u Liebi verpackt er das wärtvolle Artefakt mitsamt em Naselumpe inere archäologische Bärgigstrue u lot de die vo Mosers Manne i ungerdesse uf em Schpöuplatz glandete Heli verlade. Er chlätteret säuber dere Chischte nache i Heli u verschwindet mit Wirbel und Getöse im Himmel überem Haldeli richtig Bärn. We de Dolce Vita no e Naselumpe gha hät, hät er em Heli nachegwunke. Aber so si si wieder id Usgrabigsgruebe abegklätteret u hei noch wiitere Amphore gsuecht.
Es isch du no lang glochet worde im Haldeli. Aber gfunge het mr usser Tonschärbe, Ziegelschärbe u no me Tonschärbe nüt me. Enttüscht hei die Manne vom Boutrupp d Awiisig übercho, das Hüüneloch im Haldeli wieder zue z schütte. Si sölle derbi aber uufpasse, dass si die Ton- u Ziegelschärbe us dene verschiedene Epoche nid allzusehr durenand bringid. Am Schluss hei nume no di wieder neu gsetzte Verbundschteine uf em Garaschevorplatz u d Überräschte vo Zgragges farbige Striche vo der bedüttigsvolle Graberei id Vergangeheit vom Haldeli züügt.
S Amphörli mit de versteinerete Bohne het si Wäg über ds Archäologische Amt in Bärn zrüg i ne Vitrine vom Museum Langethal gfunge u wär äuä dert i Vergässeheit grate, häts nid de Wäg i mi Gschicht gfunge.
Aber apropos Vergässeheit: Da steit ja no der Langertaler Schtapi am Rand vor ungerdesse zuegschüttete Uusgrabigsgruebe, mit sim Rösslischpöu u sim versteinerete Bäredräck.
Die ganzi Bäregschicht het ihm kei Rue glah: D Chnoche vo däm uufbungene Ur-Bär im Sandschteisarkophag z Roggu, si Fund vo versteineretem Bäredräck i sim Garte,u de hie di versteinerete Bohne im Haldeli, wo uf Dolce Vitas Naselumpe usgseh wie en Urbär: Das isch em du doch bau fasch chlii z bärig.
Bim nöchschte Langetehochwasser zweigt er sich e chli vo dere Überschwemmig ab u leitet si dur sin vo versteineretem Bäredräck versücht Garte. U so isch leider ou de Bär bachab.
Jaa, u de jitze, Der Urbär? Was isch de mit dem?
Jaa, dee hets würklich geh. I ha durnes Ziitloch i d Urziit zrügg gluegt u dert de Bär fasch schier gseh. Leider isch zur Ziit vor Entschtehig vo dere Gschicht grad Winter gsii u i ha vom Urbär nume grad de vo Schnee u Loub (jaja, do hei si no Schnee ghaa im Oberaargau) zuegweyti Iigang vor Urbärehöhli gseh, i dere er ads warme Buchfäll vor Frou Urbär kuschelet ime gwaltige Huufe Bohnestroh em nöchschte Urfrüelig entgägepfuuset het. Vo Bäredräck kei Schpur...
Aber damit ihr nid gloubed, i heig die Gschicht eifach nume so erfunge, hani Euch hie no sone versteinereti Urbohne mitbracht. Die hani em Zgraggenaschi ime unbeobachtete Momänt wieder abgläschelet, schliesslich han ich si uf miim Garaschevorplatz gfunge. Bäredräck, de chöit der öich ir nächschte Apothek poschte. U ds Ziitloch id Urziit hani sicherheitshalber wieder verschoppet, me weiss ja nie, we dr Früelig chunt u de Urbär erwachet. I weiss nid, ob mr dahie mit eme Bär chöntid umgoh...