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DAS GEBET

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Grossvater Hansjakob = HJ
Enkel Freddy = F

F:
Du Grossvatti?
HJ: Jo Freddy ?
F : S’Mueti geit doch einisch im Monet id Chile ueche go putze.
Am letschte Mittwuchnomittag bin ig ihm go häufe. Derbi hani
do dä Zeddu gfunge.
HJ: Das finge ig jetz aber ganz bombemässig vo dir, dass du em Mueti geisch go häufe.
Weisch s’Mueti leischtet dört ä „missionarisch diakoniasche Dienscht“
F: Fosch du jetz ou so a ? Schissi putze tuet si dört und nüüt angers, das chasch no so gschwulle und saubigsvou bezeichne ,wäge däm schtinkts dört nid weniger! Ischliime wott si sich bir Frou Meier, dass de die aus Gägeleischtig einisch is Kapäueli über chömm und de dört säuber chönn erläbe wie me richtig gloubt.
HJ: Freddy nimm di zäme so redt me nid über die eigeti Mueter.
F: Typisch erwachse, wes unagnähm wird wiiche si uus.
HJ: So jetz isch gnue du Pfüderi was hesch eigentlech genau wöue wüsse?
F: S’Muetti hett d’ Schissine putzt und i ha derwile d’Bänk abgschtoubet und dr Bode g’schtoubsuugeret. Derbi hani do das Programm g’funge vom Sunntig.
HJ: Jo und jetz?
F: Unger Punkt vier schteit do, gebet. I bi am Sunndig säuber dört gsi und ha das miterläbt. Die hei ir Chile keis separats Programm für d’Ching wie dir im Kapäueli.
Dört muesch aus Gof uf de herte Huozbänk umerütsche bis d’ Blotere em Füdle hesch oder ä Schprisse imachsch.
HJ: Chumm ufe Punkt!
F: Die si unger Punkt vier aui ufg’schtange, hei d’Finger inang verwurschtlet und d’Ouge zueto wie wes i im schtoh wette schlofe. Dr Gmeinspresidänt hett derbi d’Düüme dräiht,dr Pfarrer es Värsli abegläse und aui hei dr Chopf gäge Bode gha. Es hett us’gseh aus würde si dr Scharfrichter erwarte, wone mit em Schwärt chömm dr Chopf cho abschloh. Gäh hett niemer öppis. Es hett ou niemer aschtaute g’macht aus wöu är öppis fürechrame us ere Täsche. Es hett ou niene es Chörbli g’ha wie bi öich im Kapäueli wome öppis cha dri tue. De heisst es auso gebet und die hei nüüt aber ou gar nüüt füregmacht. Si hättes zur Not jo chönne a Bode lo gheie, aber i ha bim Schtoubsuugere überhoupt nüüt g’funge. I ha so s’Gfüehl übercho, die wöui gar nüüt gäh.
HJ: Das heisst nid gebet, sondern Gebet, dört derbi tüe d’Mönsche mit Gott rede und do hei die ir Chile haut e chli en angeri Tradition aus mir. Und du tuesch auema d’Ouge nid zue derbi?
F: Nei wiso ou? Mi heisi aber ou no nie müesse wecke wie di, wüui z’Mits drinn ha afo schnarchle.
HJ: Weisch mir im Kapäueli lege Wärt ufene persönlechi Beziehig zu Gott und Jesus sim Sohn und em heilige Geischt. Drum töne bi üs d’Gebät e chli angers.
F: Pärsönlechi Beziehig. Wenn Du am Telefon so würdisch rede wie du bättisch, würd dir
s’Gägenüber schpötischtens nach zwe Minute dr Hörer ufhänke.
HJ: Jetz wirsch aber chli fräch.
F: Du Grossvatti,wenn Gebet nid vo geben chunnt, isches de vom bättle abgleitet?
HJ: Nei zum Gugger, wie chunsch jetz do druf?
F: Wenn Du aube nid würsch ipenne, würdsches g’höre. „Jesus gib, Jesus mach, liebe Gott mir bruche“. Es fähltne a aune Egge, me chönnt meine mi sig im töifschte Afrika.
HJ: Do hesch jetz wieder rächt! Scho s’Paradies mit de gsetzte Gränze ischne z’wenig gsi. D’Mönsche hei scho denn aues wöue, so sii wie Gott, drumm hett är Maria und Josef ou useg’heit usem Paradsies.(si si no wach, si heis gmerkt).
Gott hett d’Mönsche aus Abbild vo sich säuber g’macht.Ähnlich aber äbe nid ganz glich. Und däm Mangu schpringe si jetze hingernoche, meischtens s’Läbelang.
F: Aber für Sache, wo süsch d’Wäut unger geit weme se nid het darf me scho bätte gäu?
HJ: Sicher,was söttisch de so dringend ha?
F: Es angers Velo, weisch so ne schteile Mountenbike-Göppu, die fahre fasch vo säuber.
HJ: Du hesch doch es Velo wo funktioniert.
F: Scho,aber die Angere hei doch aui ou . . . . ., nume i ha sones auts Chläpperg’schtöu. Chönntisch nid ou echli derfür ischtoh bi Gott?
HJ: I weiss nid rächt, si Sohn isch ou nume ufeme Esu gritte und nid ufeme arabische Voubluethängscht.
F: Chumm mir probieres einisch. Wenn är de nid schpuuret, cha mir dr Vati de gäng no eis z’Geburtstag choufe.
HJ: Haut jetze, so eifach isch das ou wieder nid. Gott isch kei Säubschtbedienigslade. Är weiss was für di guet isch, hett aber derbi im Gägesatz zu dir ou aui angere wo vo dere Entscheidig betroffe si im Blick. Natürlech chasch die Sach ou säuber id Hang näh, aber de muesch ne vorhär nid um Hilf bitte, wenn de glich aues wosch säuber düreschtiere.
F: I däm Fau wirdeni aut mit em Velo vom Urgrossvati.
HI: Säg das nid, me weiss nie!
F: Do heis die ir Chile obe aber vüu eifacher mit em bätte. Die Übergäh d’G’schprächsverantwortig em Pfarrer und murmle wes höch chunnt ab und zu einisch s’Unser Vater mit. Do si si sicher dass si nüüt chöi fautsch mache und si nüüt vergässe hei. Churz und Bündig und glich aues gseit wie üs Jesus das glehrt hett, ohni Endloschloufe .Und wenn nüüt passiert isch ou niemer truurig.
HJ: Do hesch rächt.Ou bi üs wär mängisch chli weniger ,meh!
F: Hesch du dr Idruck, Gott losi däm Gschnorr überhoupt zue?
HJ: Sicher, Gott nimmt üs ärnscht. Är luegt vor auem s’Härz a bim bätte.
F: Hei de d’Lüt wo a Gott gloube zwöi Härz ?
HJ: Wie chunsch jetz uf das?
F: Auso mis Härz das bopperet nume, das redt nid,i hättis emu no nie g’hört, viellicht morsets jo mit Gott.
HJ: Aui Mönsche hei zwöi Härz. Ganz töif inne hei aui , wini vorhär scho g’seit ha die Sehnsucht nach der Nöchi vo Gott.
F: Jä wo inne?Jetz hei si doch d’Mönsche scho i au richtige G’schiblet und niene sones Truckli g’funge?
HJ: Das isch ebe schwierig. Gott hett üs das ggäh. Auso isches do. Gott läbt aber ire angere Dimension,wo mir no kei Zuetritt hei derzue und chöis drum nid gseh. Zudäm hett är genau g’wüsst, dass d’Mönsche dört dranne würde schrübele und umebaggle us de ou würde kaputt mache. Drum hett är Zuegriffsberächtigung für sich elei reserviert.
F: Isch de das so wie wenn sie vo usse em Vati d’Date vor Bankverbindig abem Computer chlaue?
HJ: Öppe so chasch dir das vorschtöue. Nume wott Gott üs nid b’schisse, wenn är bi üs sone bläck-box iboue hett, wo nume är cha läse.
F: Gittes de wäge däm so weni Gebättserhörige, wüu s’Muh nid das seit wo i däm Härz inne schteit.
HJ: Das isch möglich.Vüu Mönsche verwächsle das mit ihrem Wüue, und das hett de meh mit Säubschtwärt pflege und Egoismus z’tue, aus mit Gottes Wäg z’sueche.
F: Chame de das lehre, mit däm Härz z’bätte?
HJ: Das chame scho,wemes ou würklech ärnscht meint und usreichend Geduld hett. Muesch dir eifach sicher si dass du das ou wosch und ou bereit bisch, d’Fouge dervo z’träge.
F: Auso wenn dört inne Velo schteit und ig de ou no Velo säge, de schteit dä nöi Göppu morn scho i dr Garasch?
HJ: Das cha si, aber öb dis nöie Velo vüu zur Ehr vo Gott bitreit und zum bou vo sim Rich würd ig jetz eifach einisch aaz’wiifle.
F: Jo geites de nume um d’Ehr vo Gott und dere Bouerei ?
HJ: Grundsätzlich scho. Je nöcher dass du a dini bläck-box häre chunsch, desto meh wird dir das ganze zum Aaligge.Du muesch de nümm aues us eigetem Aatrieb mache. Vieles wo dir hütt wichtig isch, verschiebt sich i Hingergrund. Gottes Rich wird dir genau so wichtig wie hütt das cheibe Velo. Nume erfüut di de das länger aus zwe Wuche.
F: Dä Typ isch eigentlich no ganz clever gsi. Schtöu dir nume einisch s’Wätter vor. We do jede vo Härze würd das umewättere, chönntisch plötzlech z’Mitts im Summer am Munihoger äne go Schifahre.
HJ: Du seisches. D’Mönsche si scho mit däm überforderte wo si hei und glich wei si gäng meh.
F: Du dr aut Meier isch doch grad im Schpitau, dä berchunnt ä Härzschrittmacher. Dr Meier schtaggelet jo wenn är redt.Isch dä Härzschrittmacher derfür, dass ne Gott besser verschteit, wenn är mit em Härz bättet?
HJ: Du bisch e Clon, aber du hesch jo no chli Zyt über das noche z’dänke.

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