18.* SIVIA MOSER

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Silvia Moser
Wir schreiben das Jahr 50 vor Christus ungefähr zu dieser Zeit als noch Julius Cäsar auf dem Thron von dem Römischen Königreich sass. Doch unsere Geschichte spielt nicht im Römischen Reich, sondern in Ägypten. Wir befinden uns nun im grössten Palast von Ägypten, und zwar in dem von dem grossen Pharao Horses. Horses ist einer der grössten Pharaonen, den es je gegeben hat. Er besitzt ungefähr 20 Tonnen Gold, 10 Tonnen Diamanten, in seiner Schatzkammer findet man auch riesige Mengen von Perlen, ihm gehören auch unzählige Silberminen in aller Welt und natürlich besitzt er auch Übermengen von Steinöl. In seinem Palast sind bis zu 200 Zimmer zu finden, also darf man es einem neuen Dienerlehrling nicht übel nehmen, wenn er sich mal im Palast verläuft.

Aber nun zurück zu unserer Geschichte. Es war ein Tag wie jeder andere. Horses sass bequem auf seinem Thron und liess sich wieder einmal von seinen Diener verwöhnen. Zum Beispiel bekam er mitten am Nachmittag Hunger und der Koch musste ihm mitten am Nachmittag ein Gutes Essen zu bereiten, oder er war müde, legte sich schlafen und die Diener mussten ihm alle zusammen ein Schlafliedchen vorsingen.
Etwa zum 6. Mal an diesem Nachmittag bestellte er ein Glas Wein. Zitternd vor Angst kam ein Hilfskochdiener vor den Thron des Pharao, und sprach: “Ohh erlauchte Hoheit, wir haben keinen Wein mehr, vor fünf Minuten trank eure Hoheit die letzten mit Wasser vermischten Tropfen Wein.“ „Was?“, schrie der Pharao, und sprang von seinem Thron auf.
„Eine Karawane ist bereits los gezogen in Richtung Indien, von dort wo euer Lieblings-Wein her kommt. Doch das kann schon ein Weilchen dauern.“, erwiderte der Diener. „Wie lange ungefähr?“, fragte Horses? „ungefähr drei Monate“, sagte der Diener und machte sich aus dem Staub. Horses war am Boden zerstört. Es sah aus, als wäre das gerade die schlimmste Nachricht seines mittellanges Lebens gewesen. Für Horses war das eine grosse Qual, wenn er mal eine Zeit ohne Wein verbringen musste. Sogar schon ein Tag ohne Wein war hart, und jetzt waren das ja gerade Wochen bis er wieder Wein bekommt. „Was soll ich nur tun?“, dachte er. Und begann, als es niemand sah, zu weinen.
Er ging in sein Studierzimmer und dachte nach. „Am besten ziehe ich wohl alleine los, Wein zu organisieren, aber womit?“, überlegte er laut. Da kam ihm eine Idee. Das ganze Büchergestell räumte er aus bis er endlich fand was er suchte. Es war eine alte Schriftrolle auf der etwas gezeichnet war. Auf der Zeichnung war ein riesiges Ding aus Stoff und Stäben. (Wir würden es heutzutage ein Deltadrache nennen.) Horses rief seinen besten Architekt für die Stäbe und seine beste Schneiderin für den Stoff zu sich. Als sie bei ihm waren erklärte er ihnen ihre Aufgaben denn er wollte mit so einem Drachen los fliehen. Der Architekt und die Schneiderin staunten beide nicht schlecht als sie das komische fliegende Ding sahen. Doch sie machten sich gleich an die Arbeit.
Am nächsten Morgen so ungefähr um zehn Uhr war der Drache fertig. Horses stieg auf und flog los. Plötzlich als er in Richtung Indien lenken wollte fiel im auf das er gar nicht steuern konnte. Horses bekam plötzlich Angst, schrie herum, doch niemand hörte ihn. Zu allem Unglück drehte dann auch noch der Wind, und Hosrses flog wieder zurück. Zufälligerweise flog er genau in die Richtung von der er gekommen war. Nach einer Zeit sah er schon seinen Palast wieder. Als er über seiner Stadt war schrie er, das sie ihn runter holen sollen. In der Eile kam den armen Leuten nichts besseres in den Sinn als ihren Pharao mit einem Lasso einzufangen. Es brauchte eine ganze weile bis der grosse Pharao wieder heil auf dem Boden stand. Verzweifelt überlegte er wie er sonst noch nach Indien gelangen könnte. Denn mit dem Drachen wollte er es nicht noch einmal versuchen das stand fest. Er überlegte und überlegte bis ihm wieder eine Idee kam nämlich,: Er wollte einen grossen Storch fangen und ein Kind darauf setzen. Das Kind soll dann den Storch nach Indien steuern und ihm dann den Wein bringen.
In ganz Ägypten wurden dann Storchenfangnetze aufgestellt. Drei Tage mussten sie warten bis nur endlich ein Storch in Sicht, war doch im Netz war er noch lange nicht. Alle Netze hatte er gesehen und flog entweder unten, oben, links oder rechts daran vorbei. Horses war am Verzweifeln. Jetzt musste er schon eine Woche ohne Wein aushalten. Es waren noch mehr Störche gekommen und nach dem fünften mal nahmen die Ägypter die Verzierung (farbige Stoff und Papierstreifen, die sie zur Feier des Storchenfangs an den Netzen angebracht hatten) ab. Das tat Wunder. Denn wieder war ein Storch zu sehen und der ging schon beim ersten Netz ins Netz. Doch schon wieder Pech gehabt, denn es war ein Storchenjunges und ein Storchenjunges konnte unmöglich ein Kind tragen. Doch es dauerte nicht lange, bis die Diener einen schönen und grossen Storch zum Palast brachten. Horses war überglücklich als man das Kind auf den Storch setzte. Der Storch flog los, zum Glück in Richtung Indien. „Hoffentlich ändert der Storch seinen Kurs nicht“ dachte Horses. Doch das Pech nahm seinen Lauf und wollte es so das der Storch abdrehte und in Richtung Norden flog. Horses sah das alles noch, und war so verzweifelt wie noch nie. Nun blieb ihm nichts anderes übrig als halt dann doch auf die Karawane zu warten.
Gehen wir doch mal in Richtung Norden, und in die Lüfte, denn da sehen wir einen Storch mit einem Kind darauf. Das Kind musste anfangen zu weinen, denn es wusste nicht wie es den Storch dazu bringen könnte zu landen. Sehen wir doch mal wie es dem Storch geht. Plötzlich, es war über einer Alpenlandschaft, bemerkte der Storch, das er noch etwas in seinem Hosensack hatte. Er nahm ein Bündel hervor aus dem zwei Arme und zwei Beine hingen. „Oh Mist“, Dachte der Storch „ Das ist ja noch das Kind das ich in Ägypten hätte abliefern müssen. Das habe ich total vergessen.“ und weil der Storch keine Lust hatte zurück nach Ägypten zu fliegen, setzte er zum Landeflug an. Und lieferte das Kind dort mitten in einem Wald ab.
Nun gehen wieder wieder zurück nach Ägypten in den Palast von Horses. Eine weitere Woche verging und die Karawane war immer noch nicht zurück. Da hörte Horses plötzlich einen Krach und einen Lärm vor seinem Palast. Er schaute zum Fenster hinaus und sah einen Mann der gerade versuchen wollte an den Wachen vorbei zu kommen. Er konnte ihn zwar nicht erkennen, weil es schon am eindunkeln war, doch irgendwie kam er ihm bekannt vor. Seine Wachleute meldeten ihm das ein junger Mann ihn sprechen möchte. Horses lies den Mann hinein und ging mit ihm in sein Sprechzimmer. „Wann bekomme ich endlich meinen Lohn?“, platzte es aus dem Mann heraus. Horses wusste nicht wovon der Mann sprach. Und fragte erst einmal wie der Mann heisse. Der Mann antwortete:“ Was? sie kennen mich nicht mehr? Ich bin doch Morses.“ Nun fiel auch bei Horses der Zwanziger hinunter. „ Na klar! Sie sind der Mann, dem ich meine Tochter versprochen habe.“, erwiderte Horses. Horses wollte schon vor Jahren eine Pyramide und setzte einen Wettbewerb aus. Der lautete:“ Wer mir eine schöne und grosse Pyramide baut der bekommt als Lohn meine erste Tochter.“ und das war nun eben Morses, der das Monumentale Werk als erster vollendet hatte. Morses war schon seit einer ganzen weile mit der Pyramide fertig und nannte sie: Cheops. Er musste aber noch warten bis die Tochter des Pharao endlich geboren wurde. Da fiel Horses ein, dass er bei dem Storch in seiner Hosentasche eine Art Bündel gesehen hatte. „Das musste wohl meine Tochter gewesen sein.“, sagte Horses aufgeregt. Als Morses dass hörte, rannte er aus dem Palast und wollte seine Sachen packen, um richtung Norden wandern zu können, um die Pharaonentochter zu suchen, die da so unglücklich vom vergesslichen Storch verschleppt worden war. Morses wollte gerade die Stadt verlassen und durch das grosse Tor gehen, da sah er Horses am Eingang des Tores warten. Morses fragte ihn was er hier mache und weshalb er seine Wanderausrüstung trug. Horses Antwort war:“ Ich komme mit. Schliesslich will ich meine Tochter auch noch sehen bevor sie verheiratet ist.“
Schauen wir doch mal wie es dem Baby geht dass immer noch ganz alleine im Wald von Helvetien liegt. Nicht weit von dem Baby entfernt liegt ein kleines Dorf mit Eingeborenen. Eine Frau sah den Storch und eilte zu der Stelle wo das Baby liegt. Sie nahm es nach Hause und sorgte dafür wie es ihr eigenes währe.
Inzwischen weit weg von Helvetien in Ägypten sind Morses und Horses los gezogen. Immer der Flugbahn der Störche nach. Sie marschierten und wanderten und marschierten und wanderten bis sie an eine Küste kamen. Beide waren noch nie so weit gegangen. Nun standen sie am Strand und wussten nicht weiter. Weil sie kein Schiff und gar nichts anderes als Füsse hatten, beschlossen sie, zumindest mal einen weiteren Teil zu Fuss zu gehen. Am Anfang liefen sie noch am Meer entlang und suchten dazu noch ein paar schöne Muscheln. Und immer der Flugbahn der Störche nach. Doch mit der Zeit wurde das auf dem Sand laufen zu anstrengend und so wechselten sie einfach etwas später auf die Hauptstrasse. Während der ganzen Reise studierte Horses, wie er seine Tochter nennen soll und beschloss sich dann auf Silvisis. Er fand das klinge schön: Silvisis und Morses.
Inzwischen wuchs auch Silvisis heran. Sie gab sich grosse Mühe älter zu werden denn sie wusste, dass sie so gut wie sicher jemandem versprochenen sei und dann musste sie ja möglichst ausgewachsen sein. In Geschichten funktionieren solche Zeitenkrümmungen ja glücklicherweise, (Anmerkung des Lektors)
Ungefähr zur selben Zeit, als Silvisis wie wild am wachsen war, standen Horses und Morses wieder ein Mal vor einer Küste. „Da müssen wir nun doch über das Meer!“, sagte Horses zu Morses, da die Flugbahn der Störche auch da hinüber ging. „Aber wie?“, fragte Morses zurück. Da kam zufälligerweise eine grosse Schildkröte vorbei. „Damit.“, sagte Horses und grinste. Beide zwängten sich auf die Schildkröte und die schwamm davon. Immer in Richtung Norden.

Nach mehreren Tagen Fahrt rief Morses plötzlich:“ Land in Sicht.““Wird auch langsam zeit“ erwiderte Horses und war dabei schon ganz grün im Gesicht. Horses und Morses wussten beide nicht recht wo das sie wahren. Schon nach einer weiteren Stunde konnten Horses und Morses aussteigen. Sie waren auf einem schönen weissen Sandstrand gelandet mit lauter Palmen und Kokosnüssen und Bananen. Und schon sprangen sie von der Schildkröte herunter und machten sich über das gute Zeug her. Denn sie hatten ja seit Tagen kaum mehr etwas gegessen. Als sie satt waren, beschlossen sie weiter zu gehen und marschierten wieder los. Immer der Flugbahn der Störche nach. (sie waren nun nach etlichen Wochen zu Fuss irgend wo in Nord Italien.)
Und dann kamen sie doch endlich in Helvetien an. Sie konnten es spüren, die gute Luft, die Berge, dr Schoggi u der Wii, einfach alles was sie sahen, spürten oder rochen deutete darauf hin, das sie in Helvetien sein mussten.
Inzwischen war auch Silvisis ausgewachsen und bereitete sich darauf vor, dass in den nächsten Wochen wahrscheinlich ihr Gemahl, dem sie ja versprochen war, eintreffen würde.
Horses und Morses erreichten in der Zwischenzeit mit Hilfe der Flugbahn der Störche den Wald in dem das Dorf mit den Ureinwohnern und Silvisis war. Doch das Dorf war mitten in diesem Wald und Morses und Horses erst am Waldrand. Doch nach weiteren drei Wochen war auch dies geschafft. Und Morses durchsuchte jede einzelne Hütte, ob irgendwo ein ägyptisches Mädchen darin sei und im zweitletzten Haus war sie! Dann kam auch Horses heran und umarmte seine Tochter. Und schon eine Woche später wurde eine wunderschöne ägyptische Hochzeit gefeiert.
Morses und Silvisis kriegte dann nach einiger Zeit ein Kind, das sie Silvisa nannten und auch die heiratete einen Mann namens Morses, der im Baugewerbe tätig war. Und auch die kriegten dann wieder ein Mädchen und so ging das weiter bis Heute. Und heute heisst diese Frau: Silvia Moser und hat einen Mann namens Urs Moser. Ab und zu, wenn die Störche sich schwarz am Abendhimmel abzeichnen, sitzen Silvia und Urs auf dem Balkon, schauen in den dunkler werdenden Nachthimmel und sie träumt von einem Schönheitsbad in Eselsmilch und Urs von einer grossen Pyramide.


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